Nachdem sich die Bärenklasse zuvor intensiv mit dem Thema “Katzen” im Sachunterricht beschäftigt hatte, sollte als zweites Tier ein Insekt unter die Lupe genommen werden. Dieses Mal aber nicht nur anhand von Bildern und Videos, sondern “live” bei uns im Klassenzimmer.
Wir konnten die Entstehung eines Schmetterlings direkt im Klassensaal beobachten. Von kleinen unscheinbaren Raupen, die rasant wuchsen über die Verpuppung und Metamorphose bis hin zum Schlüpfen der Distelfalter – für alle war es eine tolle Erfahrung!
Und am Ende entließen wir unsere Schmetterlinge in die Freiheit…
Die jungen Raupen des Distelfalters wurden in luftdurchlässigen Boxen geliefert, auf deren Boden sich die Nahrung befand. Unter dem Deckel befand sich ein Flies, an dem sich die Raupen später dann zur Verpuppung aufhängen konnten.
Anfangs waren die Raupen nur ca. 1 cm lang und bewegten sich kaum.
Doch schon bald begannen sie zu fressen. Ihr rasantes Wachstum konnten wir täglich beobachten.
Ganz schön was los in den Zuchtboxen! Insgesamt hatten wir zwölf Raupen, die sich auf zwei Boxen verteilten.
Die Raupen krochen aktiv durch die Box, spannen erste Seidenfäden und fraßen fleißig ihr Futter weiter.
Nach wenigen Tagen hatten sie eine stattliche Größe von ca. 4 cm erreicht. Insgesamt muss sich eine Distelfalterraupe 4x häuten, bevor sie sich verpuppt und ein letztes Mal häutet.
Man sieht gut die “Stacheln” zur Abwehr von Fressfeinden und den grauen Längsstreifen.
Nach und nach krochen die Raupen zum Flies unter dem Deckel und hängten sich von dort in typischer J-Form auf. Nach einer letzten Häutung war dann der Kokon zu sehen. Die schwarzen Überreste der Häutung sieht man noch an den oberen Enden der Kokons.
Nachdem alle Raupen sich verpuppt hatten, konnte das Flies mitsamt den Kokons in die Schmetterling-Voliere umgesetzt werden. Wenn die Kokons dunkel und leicht transparent werden, dauert es nicht mehr lange bis zum Schlüpfen.
5-7 Tage später schlüpften dann die ersten Distelfalter aus ihren Kokons. Zunächst sind die Flügel noch feucht und zusammengefaltet. Der Distelfalter pumpt dann Flüssigkeit in die Flügel, sodass sich diese vollständig ausbreiten und trocknen können.
Ein Schmetterling hat zwei Flügelpaare, also vier einzelne Flügel.
Die Ober- und Unterseiten der Flügel sind unterschiedlich. Auf der Unterseite sieht man mehrere falsche “Augen” (Augenflecke), mit denen Fressfeinde abgeschreckt werden.
Als Nahrung boten wir den Schmetterlingen Zuckerwasser in einem Schwämmchen und aufgeschnittene Orangen an. Den Saft können sie mit ihrem Rüssel aufsaugen.
Nach 3 Tagen waren dann die Zeit gekommen, die Distelfalter in die Freiheit zu entlassen. Da es an diesem Tag etwas kühl war, wollten einige nicht gleich losfliegen. Also haben wir sie vorsichtig auf eine Blume gesetzt.
Eine tolle Idee!